Hunde brauchen ihre Menschen - nicht allein als ihre Futterlieferanten, nicht als Bereitsteller großer Gärten und weiträumiger Häuser, vielmehr als verlässliche Sozialpartner. Sie brauchen unsere soziale Fürsorge, unsere Zuwendung, ohne die sie mehr oder weniger ausgeprägten Schaden nehmen.

Quelle: Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Hunde und ihre Menschen"

                                  

Bitte des Hundes an den Menschen
 
Mein Leben währt zehn oder zwölf Jahre. Jede Trennung von Dir wird für mich Leiden bedeuten. Bedenke es, ehe Du mich anschaffst! Gib mir Zeit und die Möglichkeit zu verstehen, was Du von mir verlangst.
Zürne nicht lange und sperr mich zur Strafe nicht ein!
Du hast Deine Arbeit, Deine Freunde, Dein Vergnügen - ich habe nur Dich.
Sprich mit mir! Wenn ich auch Deine Worte nicht immer verstehe, so doch Deine Stimme., die sich an mich wendet.
Wenn Du siehst, dass ich mein Leben an der Kette oder unter sonst üblen Umständen vertrauere, dann setz Dich für mich ein! Sei gewiss, ich vergesse nichts, weder den Stein der gegen mich aufgehoben wurde, noch auch die Hand, die einmal gut zu mir war.
Bedenke, wenn Du im Begriff bist mich zu schlagen, dass meine Kiefer mit Leichtigkeit die Knochen Deiner Hand zu zerquetschen vermöchten - dass ich aber keinen Gebrauch davon mache!
Anstatt mich bei der Arbeit unwillig, bockig oder faul zu schelten, überlege: vielleicht plagt mich ungeeignetes Futter, vielleicht war ich zu lange der Sonne ausgesetzt oder ich habe ein verbrauchtes Herz.
Wenn Du mich zur warmen Jahreszeit im Auto zurücklassen musst, begnüge Dich nicht mit einem augenblicklich schattigen Platz, sondern zieh in Betracht, dass die Sonne wandert und eine Wolkendecke sich rasch auflösen kann. Manch einer bedachte es zu spät.
Nimm Dich meiner vermehrt an, wenn ich alt werde! Sage nie: "Ich kann so etwas nicht sehen" oder "es soll in meiner Abwesenheit geschehen".
Alles ist leichter für mich - mit Dir.